SCRUM Agiles Projektmanagement
Markus und Dominique haben Ende letzten Jahres ihre Zertifizierung zum SCRUM Master gemacht und bestanden :). Das Thema agiles Projektmanagement hat großes Potential und vieles zu bieten und daher haben wir uns entschlossen diesem gleich mehrere Folgen nuboRadio zu widmen. Wir teilen das ganze in drei Episoden auf und haben unter anderem ein spannendes Interview mit Dr. Sam Wahab für euch. Sam war unser Trainer und bringt euch viele Praxisbeispiele für erfolgreiches agiles Projektmanagement mit. Doch zuerst schauen wir uns das ganze einmal in der Theorie an.
Was ist SCRUM?
Der Begriff SCRUM kommt ursprünglich aus dem Rugby und ist dort eine Formation. Er wurde 1986 als Metapher von Takeuchi und Nonaka benutzt. Fast 10 Jahre später präsentierten Ken Schwaber und Jeff Sutherland das SCRUM-Framwork auf der OOPSLA Konferenz in Austin, Texas.
Der Begriff Agil kam dann 2001 dazu, hier wurde das Agile Manifesto verfasst und das erste Buch zu dem Thema wird veröffentlicht (Agile Software Development with SCRUM). Schon ein Jahr später 2002 wurde der SCRUM Guide veröffentlicht. Dieser hat im Jahr 2017 eine Neuauflage erhalten.
Doch was will uns SCRUM eigentlich sagen? Da kommen wir mit Agil schon weiter. Agil können wir doch zumindest mit dem Synonym „Flexibel“ einordnen. Doch agiles Projektmanagement hat nichts damit zutun, dass wir nicht planen. Es ist sogar sehr strukturiert und man sollte sich sehr diszipliniert an die Vorgaben halten, damit man agile Projekte zum Erfolg führt.
Die wichtigste Kernaussage ist: wir haben zu jedem Zeitpunkt ein fertiges Produkt, das wir unserem Kunden liefern können.
Um dies gewährleisten zu können, müssen wir die Anforderungen des Kunden genau kennen. Dafür stehen wir zu jeder Zeit in Kontakt um die Änderungen ggf. direkt einarbeiten zu können.
Welche Projekt eignen sich für SCRUM?
Projektphasen vs. Sprints
Wenn wir im klassischen Projektmanagement die verschiedenen Phasen nacheinander abarbeiten, wird im agilen Projektmanagement in sogenannten Sprints gearbeitet. Jeder Sprint durchläuft alle Phasen des klassischen Projektmanagements und ist im Normalfall zwischen 2 und 4 Wochen lang. In dieser Zeit wird sowohl entwickelt, getestet und die verschieden Komponenten zusammen gefügt. So haben wir am Ende eines Sprints immer ein fertiges Produkt, wenn auch nicht in der Endausfertigung, die sich der Kunde wünscht.
Der große Vorteil daran: wir merken direkt, wenn verschiedenen Komponenten nicht zusammen passen und nicht erst am Ende, wenn jedes Teams nacheinander entwickelt und testet.
Es fällt direkt auf, wenn zwei Teilprojekte oder Teilergebnisse aus dem letzten Sprint nicht zusammen passen und es kann direkt darauf reagiert werden. Außerdem kann auch flexibel auf geänderte Anforderungen im agilen Projektmanagement sehr viel schneller reagiert werden. Das führt zu einer höheren Erfolgsquote (grade in IT-Projekten).
Rollen im SCRUM
Drei Rollen im SCRUM bilden das SCRUM Team. Jeder hat durch die Rollenverteilung klare Aufgaben, für die er verantwortlich ist.
Product Owner: Der Product Owner trägt die Verantwortung für das Produkt. Er gestaltet es und entscheidet, welche Eigenschaften hinzugefügt werden müssen. Dadurch ist er auch automatisch für das Product Backlog verantwortlich und sortiert und detailliert die Einträge im Backlog. Damit dieses auch immer den Wünschen der Stakeholdern entspricht, hält er mit diesen regelmäßigen Kontakt. Er entscheidet WAS gemacht wird.
SCRUM Master: Die Durchführung nach dem SCRUM als Rahmenwerk hat der SCRUM Master in der Hand. Er ist die Person, die sich darum kümmert, dass die SCRUM Regeln eingehalten werden. Er kümmert sich um die Klärungen von Problemen und um eine gute Zusammenarbeit. Der SCRUM Master ist nicht der disziplinarische Vorgesetzte sondern übernimmt die Rolle eines Coachs im Team. Er soll die Hindernisse beseitigen, die dem Erfolg des Projektes im Weg stehen und muss oft situativ Führen.
Development Team: Für die Umsetzung des Produktes ist das Entwicklerteam zuständig. Dafür organisiert es sich komplett selbstständig und entscheidet alleine, wie die Einträge aus dem Backlog umgesetzt werden. Sie sind also für das WIE verantwortlich. Das Team hat je nach Projekt zwischen 3 und 9 Mitgliedern. Dieses hat unter anderem die Aufgabe, die Einträge im Product Backlog auf ihren Umfang zu schätzen und in der Sprint Planung die Einträge in Tasks, also einzelne Aufgaben, aufzuteilen.
Jedes Mitglied im Team übernimmt automatisch die Rolle eines Designer, Entwicklers und Testers. Dies mag am Anfang ungewohnt sein, so können sich die Mitglieder aber gegenseitig unterstützen und auch vertreten.
Stakeholder: Können verschiedene Personengruppen sein, jenachdem von wem das Projekt implementiert wurde. Zum Beispiel Kunden oder das Management.
Werte im SCRUM
Damit SCRUM funktioniert, werden diese 5 Werte gelebt. Nur wenn sich alle an diese Werte halten, kann das Projektmanagement nach SCRUM auch funktionieren:
Fokus – Jeder arbeitet fokussiert auf das Ziel des Teams hin.
Respekt – Jeder respektiert jeden und jeder wird als vollwertiges Mitglied des Teams wahrgenommen.
Offenheit – Transparenz ist Pflicht! Sowohl dem Team als auch den Stakeholdern gegenüber.
Courage – Mut schwierige Probleme zu lösen und Grenzen zu überschreiten
Commitment – Jeder übernimmt die Verantwortung für seine Aufgabe und verpflichtet sich diese bestmöglich zu erledigen.
SCRUM Rahmenwerk
Der SCRUM Guide erklärt die Rollen, Meetings und Regeln im SCRUM. Gerade wenn man noch nicht viele SCRUM Projekte begleitet hat, ist es wichtig, sich an diese Regeln und Vorgaben zu halten.
Zertifizierung
Ihr möchtet auch eure SCRUM Master Zertifizierung machen? Wir verlinken euch die Steinbeis Augsburg Business School, hier haben auch Markus und Dominique ihren Kurs mit Zertifizierung gemacht :).
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Dominique
Die Anwendungen aus Microsoft Office 365 bieten uns viele Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und Kommunikation in der digitalen Welt. Wie diese eingesetzt werden können stellt euch Dominique mit Best Practice aus dem Projektalltag vor und informiert über neu Funktionen der Tools.