Hör doch mal richtig zu!

Hör doch mal richtig zu! Diesen Satz kennst du bestimmt, oder? Simone Oßwald ist wieder zu Gast bei uns und spricht mit Markus über Kommunikation in allen Bereichen und die Bedeutung des Hinhörens.

 

 

Unser Thema heute ist richtiges zu hören. Was benötigt es, um richtig zu bzw. hinhören zu können?

KOMMUNIKATION

Ohne Kommunikation kommen wir einfach nicht weiter und die gibt es in vielen unterschiedlichen Bereichen. Ob das nun im privaten Umfeld, auf der Arbeit in einem Team oder bei der online Zusammenarbeit ist. Überall begegnet uns dieses Thema und lässt sehr viel Spielraum für Interpretation, denn jeder denkt anders und interpretiert anders. Um auf einen Nenner zu kommen, gibt uns Simone heute ein paar Anregungen, Tipps und Tricks, wie wir in Zukunft besser zuhören können.

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Simone Oßwald

Zusammenarbeit verbessern & Konfliktprävention

Prävention statt Nachsorge. Aber wie? Warum macht es Sinn im Vorfeld darauf zu achten, was wir wie sagen bzw. mitteilen? Mit dabei ist hier die klare, zielgerichtete Kommunikation, so dass mein Gegenüber genau weiß, was ich von dieser Person möchte.

Bessere Kommunikation kann bessere Zusammenarbeit fördern und besseres Verstehen bzw. Hinhören kann Beziehungen aufbauen und halten. Ebenso werden dadurch Missverständnisse vermieden, die im grundgenommen nur Energie kosten und niemals förderlich für die Kommunikation sind.

 

Tipps für besseres Zuhören

Simone findet es wichtig immer offen zu bleiben bezüglich der Themen und keine sofortige Lösung anzubieten, sondern erst einmal zuzuhören.

Bestimmt kennst du das, du erzählst jemandem von einem Problem und möchtest eigentlich nur darüber reden und deinen ganzen Frust loswerden, ohne, dass die andere Person dir gleich Ratschläge oder eben Lösungen für dein Problem gibt. Durch dieses Verhalten fühlst du dich weder gehört noch verstanden noch aufgehoben und das ist ja leider genau das Gegenteil von dem, was die andere Person dir vermitteln möchte.

Dies führt dann auch zum nächsten Punkt, dem echten Interesse an anderen und die eigene Haltung dazu. Interessiert mich das Thema des anderen überhaupt? Schenke ich der anderen Person meine volle Aufmerksamkeit oder hänge ich ständig am Bildschirm. Halte ich Blickkontakt und verfolge aktiv das Gespräch? Mit kleinen Gesten zwischendurch, wie einem Nicken oder einem „hmhm“ kannst du deinem Gegenüber vermitteln, dass du zuhörst bzw. zustimmst und die Person nicht unterbrechen möchtest.

Ein weiterer, wichtiger Faktor beim Zuhören ist die Zeit. Gebe ich meinem Gegenüber genug Zeit, um nachzudenken? Halte ich die Gesprächspausen des anderen aus oder möchte ich diese Stille sofort mit Worten füllen? Hier ist das Stickwort GEDULD gefragt. Vielleicht ist es dir schon einmal aufgefallen, dass das eigene Schweigen die Leute zum Reden bringt, wenn Sie merken, du nimmst dir Zeit für sie und deren Bedürfnisse.

Ein argentinisches Sprichwort lautet: „Wer redet, sät. Wer zuhört, erntet“.

Ein weiterer Tipp ist, das Gesagte des anderen zu wiederholen und zusammenzufassen, um festzustellen, ob du alles auch richtig verstanden hast. Dadurch kann die andere Person sofort erkennen, ob du ihr zuhörst oder dir andere Dinge im Kopf umhergehen. Hier eignen sich Metaphern hervorragend, um Inhalte wieder zugeben. So kannst du deinem Gegenüber direkt Bilder und Gefühle vermitteln, ohne diese ewig erklären zu müssen.

Besonders, wenn du am Telefon mit jemandem sprichst und die Person dich nicht sieht, sollte kurz mitgeteilt werden, wenn sich einer der beiden kurz einer anderen Sache widmet (beispielsweise vom Telefon weggehen, um etwas zu holen, oder sich eine kurze Notiz macht und die Aufmerksamkeit nicht komplett bei er anderen Person liegt). Das kostet nur ganz wenig Zeit und hilft der anderen Person enorm.

Wie oben im Beispiel erwähnt ist es wirklich wichtig Ratschläge oder Lösungen nur mitzuteilen, wenn dein Gegenüber diese auch hören möchte bzw. explizit danach fragt. Die eigenen Vorstellungen und Lösungen der anderen Person „überzustülpen“ lässt das gegenseitige Vertrauen mit der Zeit schrumpfen, bis es vielleicht ganz weg ist.

Wie du merkst, gibt es viele Wege, deinem Gegenüber zu zeigen, dass du aktiv und aufmerksam zuhörst.

 

Unsere Körpersprache

Hast du schon einmal darauf geachtet, wie sich dein Körper verhält, wenn du mit einer Person interagierst (das gilt auch für Onlinebesprechungen und/oder Telefonate)? An deiner Körperhaltung, deiner Mimik und Gestik lässt sich vieles ablesen. Menschen hören nicht nur das Gesagte, sondern fühlen bzw. nehmen auch Körpersignale wahr.

Schaut mich mein Gegenüber an? Ist der Körper ab- oder zugewandt zu mir? Sind die Arme verschränkt, hängen sie einfach nur herunter oder gestikulieren sie unterstreichend zu den gesagten Worten?

 

Rahmenbedingungen

Zu guter Letzt spielen die Rahmenbedingungen, besonders im geschäftlichen Kontext, eine Rolle. Es sollte selbsterklärend sein, dass die Aufmerksamkeit und Fokussierung nur dann gegeben ist, wenn keine Unterbrechungen stattfinden. Ob das in einem 1:1 Gespräch ist oder in einem Teammeeting.

Kommen Unterbrechungen dennoch vor, kann ein Standortwechsel sehr hilfreich sein. Ob das ein anderer Raum ist, eine andere Etage oder ein komplett anderes Gebäude – Hauptsache wo anders hin. Gerade bei einem 1:1 Gespräch kann es sich oftmals anbieten, einen Spaziergang während einem Gespräch zu machen oder mit einer Gruppe auf eine Wiese zu gehen. Die Natur kann hier sehr unterstützend wirken und dabei helfen, den Kopf frei zu bekommen.

Bevor ein Gespräch stattfindet, ist es sinnvoll die andere Person oder das Team darüber zu informieren und sie zu bitten, sich ebenfalls vorzubereiten. Dadurch wird keiner ins kalte Wasser geschmissen und das Gespräch bzw. das Meeting kann von Beginn an gut starten.

Gerade bei einem Meeting sollte allen bewusst sein, dass man als Mensch nur konzentriert bleiben kann, wenn gewisse Voraussetzungen geschaffen wurden. Mal von der räumlichen Umgebung abgesehen, braucht der Mensch etwas zu trinken und zu essen. Das sollte niemals unterschätzt und vergessen werden. Diese Art der Vorbereitung schafft einen unglaublich wichtigen Wohlfühlfaktor bei den Teilnehmern oder eben nicht.

Abschließend spielt die Zeit hier eine wesentliche Rolle. Jeder Tag hat 24 Stunden und die hat jeder von uns zur Verfügung. Wie diese Zeit gestaltet wird ist natürlich jedem selbst überlassen. Im geschäftlichen Bereich hast du deine Arbeitszeit, die unterschiedlich gefüllt ist und bei der die Freiheit der Zeiteinteilung eventuell nicht gegeben ist.

Im privaten Bereich dagegen bist du die Person, die diese Zeit einteilt. So entscheidest du, wer dir wichtig ist und wie bzw. mit welchen Aktivitäten du diese füllen möchtest.

Auch hier gibt es wieder ein tolles Sprichwort: „Zeit hat man nicht, Zeit nimmt man sich.“

Wahre Worte, wie wir finden, denn jeder kann spüren, ob sein Gegenüber nur kurz angebunden ist oder sich aktiv die Zeit für einen nimmt.


Kommunikation im allgemeinen und das Zu- und Hinhören begleiten uns tagtäglich. Danke an Simone, die uns viele, tolle und wichtige Tipps und Anregungen zum Thema gegeben hat. Wenn du mit Simone in Kontakt treten und mehr zum Thema erfahren möchtest dann findest du sie in unseren nuboLinks.

Wir freuen uns wie immer von dir zu hören per E-Mail, Kontaktformular oder auf Social Media.

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Markus

Aus der Praxis für die Praxis stellt Markus euch regelmäßig alleine oder mit Gästen Neuigkeiten zum Thema digital collaboration mit Microsoft Office 365 oder allgemeine Themen aus der agilen digitalen Welt vor.

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