Middle Manager buy-in – den Changeprozess voran bringen

Middle Manager buy-in – Was bedeutet das? Warum ist es so wichtig, die Manager in einem Unternehmen mit ins Boot zu holen, wenn es um einen Changeprozess geht? Welche Rollen spielen sie bei einem Rollout? Diese und noch weitere Fragen, beantwortet heute wieder Marion Kleiss, mitten aus dem Geschehen.

 

Profilbild Marion Kleiss externe Projektleiterin bei der Firma TRUMPF

Inhalt des Artikels:
Die Rolle der Manager in einem Changeprojekt
Wer wird beim Changeprojekt als erstes abgeholt und wie?
Welche Aufgaben resultieren daraus für das Middle Management aus unserer Brille?
Der kulturelle Wandel darf nicht fehlen
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Ursprünglich aus dem Bereich Marketing kommend, unterstützt Marion die nuboworkers schon seid Jahren in Projekten bei Kunden. Man könnte schon fast sagen, dass Marion ein halber nuboworker ist :-).

 

Die Rolle der Manager in einem Changeprojekt

Einen Change erfolgreich und nachhaltig durchzuführen erfordert viel Planung, Geduld und Kreativität. Viele Mitarbeiter finden die Prozessabläufe, so wie sie sind, gut und würden daran nichts ändern. Um ein solches Projekt an den Start zu bringen, bedarf es vieler Faktoren, die du bestimmt schon in anderen nuboRadio Folgen gehört hast.

Allerdings haben wir den Punkt Manager bis jetzt nicht thematisiert. Sie gehören genauso dazu, wie jeder andere Mitarbeiter und können durchaus eine entscheidende Rolle spielen. Werden die Manager gut abgeholt und eingearbeitet, sind von dem Projekt begeistert, können sie wunderbare Treiber für die Mitarbeiter sein. Das geht natürlich auch in die entgegensetzte Richtung und die Manager werden zu „Stoppern“.

Hierbei ist noch zu erwähnen, dass es sehr hilfreich sein kann, wenn die „Top“ Manager mit den „Middle“ Managern beispielsweise Ziele für den Change vereinbaren. Dadurch wird das Projekt auch von ganz oben mitgetragen und erhält einen anderen Stellenwert.

 

Aufklärung Management

In unserem Kontext redet Marion vom sogenannten Middle Management. Was bedeutet, dass das zwar nicht direkt mitarbeitet, aber operativ noch „mitmischt“ und mit den „Fachexperten“ sich austauscht.

Oberes Management heißt zum Beispiel Head of Department, Hauptabteilungsleiter und höher. Dieses Management hat eher die Verantwortung für andere Führungspositionen und deren Teams.

 

Warum ist es also so bedeutend, dass das Middle Manager buy-in in den Changeprozess mit eingebunden wird?

Sind wir mal realistisch. Wenn dir deine Führungskraft eine Aufgabe gibt, bist du vermutlich eher bereit, diese auszuführen, als wenn einer deiner Arbeitskollegen dir eine Aufgabe zuteilt. Das muss natürlich nicht so sein, entspricht in vielen Unternehmen allerdings der Wahrheit.  Wir Menschen brauchen Führung und Aufgaben, die uns einen Sinn geben.

 

Wer wird beim Changeprojekt als erstes abgeholt und wie?

Das Topmanagement. Ohne das Topmanagement läuft gar nichts, was auch logisch sein sollte. Nur wenn die oberste Führungsebene mitmacht und begeistert ist, kann sie das auch an das Middle Management weitergeben.

Zuerst wird eine Person (Sponsor) im Unternehmen rausgesucht, die am Besten einen sehr hohen Stellenwert in der Firma hat (z.B. einer der CEOs). Mit dieser Person werden dann verschiedene Formate erarbeitet, was bei den Mitarbeitern gut ankommt und wodurch ersichtlich wird, dass das Topmanagement voll hinter dem Projekt steht.

Beispielsweise ein Interview mit Videobotschaft, welches dann ins Intranet gestellt wird. In dieser Botschaft muss ganz klar vermittelt werden, dass dieses Projekt für alle im Unternehmen einen Mehrwert schafft. Es wird viel Geld in die Hand genommen, um den Mitarbeitern beispielsweise eine besserer Work-Life-Balance zu ermöglichen.

Das Management gibt dadurch unmissverständlich zu verstehen, dass es an seinen Mitarbeitern und der ganzen Arbeit im Unternehmen interessiert ist und es voran bringen möchte.

Dann geht es an das Middle Management. Nachdem diese Ebene auch eingearbeitet wurde, geht es an die nächste Ebene usw.

Es ist zu empfehlen, spezielle Schulungen und Trainings ausschließlich für die Manager anzubieten. Ohne geht es natürlich auch, ist mit Marions Worten aber sehr mutig.

 

Ist es eine gute Idee eine Championsrolle mit einem Manager zu besetzen?

(Ein Champion, Multiplikator, Guardian oder KeyUser genannt hat eine wichtige Aufgabe während des Changeprozesses und ist Ansprechpartner für einen bestimmten Aufgabenbereich)

Ja, es kann eine gute Idee sein. Marion hatte diesen Fall schon im Projekt und hat dabei die Rolle etwas anders angewiesen. Da ein Manager mehr Entscheidungsfreiheit hat, wie andere Mitarbeiter, kann auch mehr delegieren werden, da eine Absprache mit dem Management nicht notwendig ist.

Grundsätzlich würde Marion diese Rolle eher an die Mitarbeiter verteilen, da das Potenzial eines Einzelnen gefördert werden kann und so vielleicht auch neue Talente entdeckt werden.

 

Welche Aufgaben resultieren daraus für das Middle Management aus unserer Brille?

Zuerst einmal muss für die Multiplikatoren Freiraum geschaffen werden. Diese Aufgabe kann nicht mit einer Stunde in der Woche abgebildet werden. Es sollten schon an die 10% des eigentlichen Arbeitspensums freigeschaufelt werden, um den Change realistisch voran zu treiben und zu unterstützen.

Das Management sollte hinter dem Projekt stehen und die Wichtigkeit des Changes auch bestärken. Genauso wichtig ist es, dass es die Mitarbeiter dabei unterstützt, sollte es ein Problem geben. Ein gutes Vorbild und Beispiel hier zu sein, gehört natürlich auch dazu.

 

Der kulturelle Wandel darf nicht fehlen

Die eigene Unternehmenskultur gehört genauso zum Changeprozess dazu, wie das Installieren bzw. Bereitstellen der neuen Software. Auch hier geht es ums Umdenken der eigenen Arbeitsweise. Wurde früher möglichst jede Datei so sicher, wie nur möglich, abgelegt, kann heute mit SharePoint und Teams vielleicht jeder darauf zugreifen.

 

Da gehören eine ganze Menge Faktoren dazu, die beim Changeprozess nicht außer acht gelassen werden dürfen. Am Ende des Tages soll es ja dem Mitarbeiter einen Nutzen bringen und demzufolge dem Unternehmen.

Was passiert, wenn sich keiner um den Change kümmert?

  • Das Multiplikatoren Netzwerk schläft ein
  • Es entsteht ein Wissens-Gap im Evergreen
  • Ggf. nicht genutzte Tools, Möglichkeiten und Effizienzgewinne usw.

Ein nachträgliches schließen der Lücken ist immer sehr zeitaufwändig und benötigt enorm viele Ressourcen. Deshalb bleibt am Change dran, macht weiter, probiert neue Formate aus, haltet Rücksprachen, aber lasst es nicht einschlafen.

Der Changeprozess ist eigentlich nur der Anfang von einem endlosen Lernen und Bewegen. Die Welt dreht sich jeden Tag weiter und das tut Microsoft auch nicht. Dauernd werden neue Features herausgebracht und entwickelt. Wenn du am Ball bleibst, kann es ein Leichtes sein, diese Neuerungen systematisch mit einfließen zu lassen.

Wir als nuboworkers sind von dem Konzept überzeugt und sehen auch täglich in den Projekten, welchen Mehrwert es schaffen kann.

 

Teams Summit mit Marion Kleiss und ihr Projekt bei TRUMPF (nuboworkers.com)
Kommunikations- & Redaktionsplanung mit Marion Kleiss (nuboworkers.com)
Deep Dive Sessions mit Marion Kleiss Part 3 – nuboRadio (nuboworkers.com)
Middle Management • Definition | Gabler Wirtschaftslexikon

Markus

Aus der Praxis für die Praxis stellt Markus euch regelmäßig alleine oder mit Gästen Neuigkeiten zum Thema digital collaboration mit Microsoft Office 365 oder allgemeine Themen aus der agilen digitalen Welt vor.

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